Im Alter von knapp sieben Jahren habe ich beim Judo Club Chur mit dem Judo angefangen. Bereits mein Vater war Judoka und Schwinger, daher kam ich schon sehr früh in Kontakt mit Kampfsportarten. Mit dem Judo angefangen habe ich schlussendlich, weil ein Freund von mir ins Judo ging.
Als sich mir später die Frage stellte, ob ich nicht ins Schwingen wechseln möchte, habe ich mich fürs Judo entschieden, weil mir Judo schlicht mehr zusagt.
Du bist neu Mitglied des Grand Slam Kaders – was bedeutet dies konkret für dich?
In erster Linie bedeutet dies, dass ich vom SJV finanziell mehr entlastet werde. Dank dem neuen Fördersystem übernimmt der SJV 50% (ab Juli 2014 sogar 75%) meiner Judoauslagen. Dies ist für mich eine grosse finanzielle Entlastung.
Zudem erhalte ich alle Aufgebote des GS-Kaders und kann mich an Grand Prix und Grand Slams mit den besten Judoka der Welt messen.
Wie bringst du Arbeit/Ausbildung und Spitzensport unter einen Hut?
Als ich mich vor 4 Jahren entschieden habe voll aufs Judo zu setzten, ging ich nebenbei noch einer 40-50% Teilzeitarbeit nach. Vor zwei Jahren habe ich mich dafür entschieden, bis zu den olympischen Spielen 2016 nur Judo zu betreiben. Natürlich ist das nur möglich weil meine Eltern, einige Sponsoren und die Armee mich unterstützen. Für mich persönlich ist diese Situation optimal.
Wie lange trainierst du schon im NLZ Brugg und was hat dir der Wechsel ans NLZ gebracht?
Ich trainiere seit Sommer 2010 am NLZ. Ich habe hervorragende Strukturen vorgefunden, die es mir erlauben professionell zu trainieren. Dadurch kann ich mich stets verbessern und habe nun den Schritt ins GS-Kader geschafft.
Was findest du besonders gut am NLZ, was könnte man verbessern?
Die Betreuung am NLZ ist top. Mit Giorgio Vismara haben wir ein äusserst kompetenter Trainer. Sowohl im Judo wie auch im Kraft-/Fitnessbereich ist Giorgio Weltklasse. Mit Daniel Kistler, Jenny Gall und Ran Grünenfelder stehen uns NLZ-Athleten weitere Top Coachs zur Seite. Die Infrastruktur am NLZ ist ebenfalls hervorragend.
Ich denke ein Punkt wo man das NLZ noch verbessern und aufwerten kann, sind die Athletenunterkünfte. Zur Zeit ist jeder Athlet selbst dafür verantwortlich für eine Unterkunft/ Wohnung zu sorgen. Ein Angebot an Athletenunterkünften in der Nähe des NLZ ist besonders für Athleten, die nicht aus der Region Brugg stammen (wie zum Beispiel für mich als Bündner), erstrebenswert. Wie ich vor kurzem vernehmen durfte, gibt es bereits Pläne um die Situation zu verbessern.
Welches war dein bisher wertvollstes Judoresultat?
Der dritte Platz beim Grand Prix in Rijeka 2013. Das war mein erstes Mal, dass ich Preisgeld erkämpft habe!
Welches ist dein nächstes Ziel?
Eine Top 7 Platzierung an der EM 2014 in Montpellier.
Zudem möchte ich die Grand Prix Medaille im Jahr 2014 bestätigen.
Möchtest du noch etwas beifügen?
An dieser Stelle erlaube ich mir noch kurz Werbung für die Präsidentschaftskandidatur von Daniel Kistler zu machen. Während den letzten vier Jahren lernte ich ihn als sehr kompetente und inspirierende Persönlichkeit kennen. Mein Vertrauen und meine Stimme hat Daniel Kistler.
Homepage Daniel Kistler
Schaut rein und unterstützt Daniel auf seinem Weg!!
Ich wünsche allen Schweizer Judo- & Ju-Jitsukas ein spannendes und erfolgreiches Jahr!
Flavio, danke für das Interview!
Gern geschehen.