Liebe ist alles, was wir brauchen
von Shelly Ferec-LeGall
Was bedeutet „Liebe“ wirklich? Ist es die Liebe für uns selbst, für andere, für unsere Arbeit, unsere Nachbarn, für die Erde? Liebe bedeutet Respekt für all das Genannte, sie bedeutet echte Fürsorge. Daraus ergibt sich die Frage: „Wahrhaft zu lieben, bedeutet das, alles und alle Menschen gleichermaßen zu lieben?“ Die Antwort ist „Ja“, doch zu dieser bedingungslosen, nicht-urteilenden, freien und offenen Liebe zu gelangen, kann sich manchmal wie Arbeit anfühlen oder einige Übung erfordern.
Ich habe festgestellt, dass es bestimmte Ebenen von Liebe gibt. Wenn wir uns selbst im Zentrum eines Kreises sehen, sollte es das Leichteste sein, die Menschen und Dinge zu lieben, die sich im ersten Kreis um uns herum befinden. Dieser Kreis würde wahrscheinlich eure Familie, eure Freunde mit einschließen, was auch immer ihr beschließt zu verehren, Orte, zu denen ihr geht, um eure Einsamkeit zu finden, euer Zuhause und ähnliches. Der zweite Kreis würde sich ausdehnen, um Menschen und Orte mit einzuschließen, die ihr kennt; das können eure Nachbarn sein, eure Arbeitskollegen, Menschen und Orte, die ihr „liebt“, die jedoch in eurem Alltagsleben nicht präsent sind. Die Kreise, die sich weiter nach außen ausdehnen, setzen dieses Schema fort; in ihnen sind all die Menschen und Dinge mit eingeschlossen, die in immer geringerem Maße wichtig für euch sind.
Vor kurzem hielt ich mich auf Hawaii auf, wir feierten gemeinsam all das an Erfahrungen und Wissen, was meine Lehrerin, Tanis Helliwell, mit ihren Schülern des International Institute for Transformation geteilt hat. Eine der wunderbaren Erfahrungen, die mir geschenkt wurden, war, mit einem Kumu zusammenzutreffen, einem Lehrer und Älteren in der hawaianischen Tradition; er erklärte uns, dass das Wort „Aloha“ heute zur Begrüßung verwendet wird und um „Hallo“ und „Auf Wiedersehen“ zu sagen.
Historisch gesehen jedoch begrüßten die Menschen Hawaiis sich, indem sie das Wort „Alo-ha“ sagten und dabei ihre Stirn und Nase aneinander legten und mit einem tiefen Atemzug die wahre Essenz von einander aufnahmen. Der Kumu erklärte uns, dass „Alo“ in etwa „Hallo“ entsprach und „Ha“ die Lebensenergie der jeweiligen Person repräsentierte. Dies ist eine Art, die verschiedenen vorher erwähnten Ebenen von „Liebe“ zu erklären. Einfach als Gruß im Vorbeigehen zu jemandem „Aloha“ zu sagen, kann ein Ausdruck von Liebe sein, und würde doch nur die Oberfläche ankratzen; es entspricht nicht dieser tiefen und bedingungslosen Liebe. Legt ihr jedoch bei der Begrüßung eines Freundes eure Stirn und Nase aneinander und atmet die Luft ein, von der dieser umgeben ist, dann bringt euch das unmittelbar in die Gegenwart und ihr könnt seine Energie fühlen. Viele Menschen können augenblicklich spüren, ob die andere Person einen großartigen oder nur einen guten Tag hat, ob sie von etwas gefordert ist oder sich mit den Ängsten der Vergangenheit und der Furcht vor der Zukunft beschäftigt. Was ihr fühlt und spürt, ist das „Ha“ der Person und ihr könnt wahrhaftig für sie da sein und sie lieben.
Freunde zu grüßen, indem ihr Stirn und Nase aneinander legt, entspricht nicht der Art, wie wir uns traditionell in Nordamerika begrüßen, jedoch unser Ziel sollte sein zu versuchen, in die „Gegenwart“ zu kommen, um die Person, die wir begrüßen, wirklich zu sehen und zu versuchen, ihr „Ha“ zu deuten und zu spüren. Das ist in Nordamerika akzeptabel und für uns selbst sollte es ein Ziel sein, während wir unsere Absichten für 2012 festlegen. Versucht, euch das Präsent-Sein zu eigen zu machen und tatsächlich „da“ zu sein für Menschen und Orte, mit denen wir sprechen, über die wir nachdenken und von denen wir träumen. Mein Entschluss in den letzten Jahren ist es gewesen, mich täglich zu entscheiden, präsent zu sein, wo immer ich bin. Es ist einfacher, diesen Entschluss täglich zu fassen und mich, während der Tag beginnt oder zu Ende geht, daran zu erinnern, wie wunderbar es war, „präsent“ zu sein in dem, was ich tue und wo ich bin. Es ist ein Geschenk für mich zu versuchen, authentisch zu sein in einer so geschäftigen Welt, die uns leicht dazu bringen kann, uns Sorgen zu machen.
Ich fordere euch heraus, „präsent“ zu bleiben in allem, was ihr tut, euch die Zeit zu nehmen, Menschen in die Augen zu blicken und sie wirklich zu sehen. Zweifellos werdet ihr die tieferen Ebenen der Liebe für alles um euch herum spüren. Indem ihr das tut, werdet ihr anderen dabei helfen, langsamer zu werden und präsent zu sein, selbst wenn es nur für einen Augenblick ist; ihr werdet euer „Ha“ verbreiten und die Welt zu einem besseren Ort machen. Bald werdet ihr sehen, dass überall um euch herum Magie geschieht und dass ihr beginnt, diese Magie an alles, was ihr seht und berührt, weiter zu verbreiten. Die Magie war immer da, vielleicht werdet ihr nur gerade jetzt langsam genug, um zu erkennen, dass euch und überall um euch herum kleine Wunder geschehen; es mag um etwas gehen, das ihr euch vorgenommen habt, einen Wunsch, den ihr so sehr ersehnt, oder einfach um den perfekten Parkplatz. Kleine Wunder sind auch Wunder, und bald werden diese kleinen Wunder größer und größer, und ihr erkennt, dass ihr und das Leben, das ihr führt, einfach fantastisch ist.
Denkt daran, Dankbarkeit für diese Wunder zum Ausdruck zu bringen, und fühlt die Freude, die ihr so sehr verdient, und teilt diese Freude mit anderen. Freude ist ansteckend…lacht mit euren Freunden und eurer Familie, seid dankbar für alles, was ihr seid und für die Liebe, die ihr empfindet. Schaut eure Freunde, eure Familie und Menschen, denen ihr begegnet, auf tiefe Weise an, tauscht euer „Ha“ miteinander aus und erlaubt den Wundern zu geschehen.
Alo-ha!!
Shelly Ferec-LeGall ist eine graduierte Schülerin von Tanis Helliwell und dem International Institute for Transformation. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Winnipeg. Sie bietet Drum Circles (Trommelkreise) an und Lach-Yoga. Um Verbindung mit Shelly aufzunehmen, könnt ihr ihre Website besuchen: www.elemental-wellness.ca